Teil 2: Der erste Schnüffelspaß – Mantrailing-Grundlagen für Einsteiger

Teil 2: Der erste Schnüffelspaß – Mantrailing-Grundlagen für Einsteiger
In diesem zweiten Teil der Blogreihe dreht sich alles um die ersten Schritte im Mantrailing. Wie fängt man an? Welche Grundlagen brauchen Mensch und Hund, um in das Abenteuer „Suche“ zu starten? Liebevoll und mit Humor erklärt dieser Beitrag, wie du deine Fellnase auf den ersten Trail schickst – von der Geruchsbeschaffung bis zum erfolgreichen Fund. Perfekt für alle, die nach Teil 1 nun Fährtenfieber haben und direkt loslegen möchten!

Jetzt wird’s ernst – oder besser gesagt, jetzt wird’s spielerisch! Du hast im ersten Teil erfahren, warum Mantrailing so faszinierend ist. Nun juckt es dich sicher in den Fingern (und deine Fellnase schnuppert vermutlich schon neugierig herum). Zeit für den ersten Schnüffelspaß! Keine Sorge: Auch wenn du und dein Vierbeiner absolute Anfänger seid, mit ein paar Grundlagen und viel guter Laune wird euer Einstieg ins Mantrailing gelingen.


Vorbereitung ist alles

Bevor es losgeht, brauchst du eine Duftspur für deinen Hund. Im Fachjargon heißt das ein Geruchsartikel. Klingt fancy, oder? Im Grunde tut’s aber ein getragenes T-Shirt, ein Schal oder sogar ein Lieblingskuscheltier der Zielperson – Hauptsache, es hat deren Geruch. Wichtig: Verpacke diesen Geruchsartikel bis zum Einsatz luftdicht (z.B. in einem Gefrierbeutel). So bleiben die Duftmoleküle frisch, bis deine Spürnase daran schnüffeln darf. Parallel dazu suchst du dir am besten eine zweite Person, die sich gleich verstecken wird (für den allerersten Trail eignet sich ein Familienmitglied oder guter Freund, den dein Hund mag). Und last but not least: ein gut sitzendes Geschirr und eine lange Leine (5-10 Meter Schleppleine) sind ideal, damit dein Hund frei suchen kann, ohne dass du die Kontrolle verlierst. Jetzt kann’s losgehen!


Schritt für Schritt: Euer erster Trail

Aller Anfang macht besonders viel Spaß, wenn man ihn einfach hält. Hier ein kleiner Ablaufplan für euer erstes Mantrailing-Abenteuer:

1. Geruch aufnehmen:

Halte deiner Fellnase den Geruchsartikel der Versteckperson hin. Lass sie ausgiebig daran schnüffeln. Sag ruhig dazu ein Wort wie „Riech mal“ oder dein künftiges Suchkommando, damit dein Hund weiß, dass jetzt sein Spürhund-Einsatz beginnt. Gib ihm ein paar Sekunden, den Geruch aufzunehmen – du wirst sehen, wie interessiert er daran schnuppert.

2. Verstecken (leichte Variante):

Wähle für den Anfang einen super einfachen Trail. Die Versteckperson steht in Sichtweite und geht dann langsam ein paar Meter geradeaus, vielleicht hinter einen Baum oder um die Ecke eines Hauses. Dein Hund darf ruhig sehen, in welche Richtung die Person geht – das ist kein Schummeln, sondern hilft ihm zu verstehen, was seine Aufgabe ist. (Keine Sorge, später wird’s anspruchsvoller, aber am Anfang ist Hilfe zur Schnüffel-Selbsthilfe erlaubt!) Während die Person sich versteckt, halte entweder du den Hund sanft am Geschirr zurück oder bitte jemand anders, deinen aufgeregten Spürhund kurz festzuhalten.

3. „Such!“ – Start des Trails:

Sobald die Versteckperson bereit ist, bekommt dein Hund das Signal loszulegen. Viele nutzen das Kommando „Such!“ oder „Trail!“ – du kannst dir aussuchen, was dir gefällt. Wichtig ist, dass dein Tonfall motivierend und fröhlich ist. Und dann heißt es: Leine lockern und Go! Dein Hund wird wahrscheinlich direkt losstürmen (festhalten, jetzt kommt Dynamik ins Spiel!). Bleib selbst in Bewegung und folge ihm, ohne ihn zu bremsen. Jetzt darf er zeigen, was seine Nase kann.

4. Dem Hund folgen:

Deine Hauptaufgabe jetzt? Hinterhergehen und staunen! Halte genug Abstand, lass die Schleppleine durch deine Hände gleiten (Tipp: Trage am besten Handschuhe, falls dein Hund kräftig zieht – Leinenbrand an den Händen braucht keiner). Versuche, deinen Hund nicht abzulenken: Keine Richtungsweisungen, kein „Hierher!“ – du bist der Sidekick, dein Hund ist der Sherlock Holmes. Vertrau ihm, auch wenn er vielleicht einen kleinen Umweg nimmt (die meisten Hunde laufen anfangs eher der Person hinterher als dass sie der Nase folgen – das ist okay).

5. Großes Finderlob:

Hurra, dein Hund hat die versteckte Person entdeckt! Jetzt gibt’s kein Halten mehr: ausgiebiges Loben, hohe Stimme, Freude, Überschwang – zeig deinem Liebling, dass er gerade etwas Großartiges geleistet hat. Die Versteckperson belohnt den kleinen Suchhelden idealerweise direkt mit einem super tollen Leckerli oder seinem Lieblingsspielzeug. Dieser Moment soll für deinen Hund das Größte sein: Er hat jemanden „gefunden“ und alle freuen sich wie verrückt. Du wirst sehen, wie dein Vierbeiner vor Stolz fast platzt und vielleicht sofort nochmal suchen möchte.

Na, wie lief’s? Wahrscheinlich ziemlich flott und vielleicht etwas chaotisch – aber genau so soll der erste Trail sein: kurz, einfach und mit Erfolgserlebnis enden. Falls etwas nicht perfekt geklappt hat, keine Sorge: Jeder Anfang ist ein Herantasten. Manch ein Hund ist beim ersten Mal noch etwas verwirrt und schaut dich fragend an: „Was soll ich denn jetzt genau tun, Chef?“ – Dann kannst du ihm ruhig helfen, indem die Versteckperson sich leicht bemerkbar macht (z.B. durch Winken oder leises Rufen), oder du gehst mit ihm gemeinsam in die richtige Richtung, um ihn auf die Spur zu bringen. Wichtig ist, dass dein Hund versteht: „Aha, ich soll der Nase nach gehen und dann finde ich jemanden – und bekomme ein super Lob!“.

Tipps für den ersten Trail

Ort & Zeitpunkt:

Wähle für die ersten Übungen einen ruhigen Ort und eine Zeit, zu der wenig Ablenkung herrscht. Ein leerer Parkplatz oder eine ruhige Wiese am frühen Morgen sind besser als der Hundepark zur Stoßzeit.

Dauer:

Mach es kurz und knackig. Der allererste Trail darf wirklich nur 20-30 Meter lang sein. Dein Hund hat so schneller Erfolg und bleibt motiviert. Lieber zwei kurze erfolgreiche Suchen als eine lange, bei der die Konzentration verloren geht.

Motivation:

Verwende am Ende besonders tolle Leckerlis (die stinkige Käsewurst, die sonst nur zu besonderen Anlässen rauskommt) oder ein Lieblingsspielzeug, das es nicht jeden Tag gibt. Dein Hund soll denken: „Wow, diese Suche hat sich gelohnt!“

Geduld & Spaß:

Bleib locker, auch wenn nicht alles nach Plan läuft. Lach ruhig, wenn dein Hund statt zum Versteck direkt zu Omas Picknickkorb schnüffelt – Hauptsache, ihr habt Spaß. Mit Humor geht alles besser, das gilt auch hier.

Wie im ersten Teil schon erwähnt: Immer mit einem Erfolgserlebnis aufhören. Hat dein Hund die Person gefunden und ihr habt ordentlich gefeiert, dann beende die Trainingseinheit für diesen Tag. Besser mit einem positiven Knall aufhören als „noch schnell einen machen“, der dann vielleicht schiefgeht. Dein Hund soll das Trailen von Anfang an mit spaßigen Siegen verbinden.

Zum Abschluss klopfe dir selbst auf die Schulter: Der erste Schnüffeltrail ist geschafft! Dein Vierbeiner hat einen neuen Job gelernt – und du übrigens auch. Beim nächsten Mal wird es sicher schon routinierter laufen. Im nächsten Kapitel schauen wir uns an, wie ihr auf diesen Grundlagen aufbauen und die Schwierigkeit langsam steigern könnt. Aber bis dahin: Genießt den Erfolg und kuschelt eine Runde – so viel Detektivarbeit hat sich eure Fellnase redlich verdient.
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