Teil 6: Gut gerüstet für die Spurensuche – Ausrüstung für kleine und große Spürnasen

Teil 6: Gut gerüstet für die Spurensuche – Ausrüstung für kleine und große Spürnasen
In diesem Kapitel dreht sich alles um die Ausrüstung. Wir stellen dir die Must-haves vor, die beim Mantrailing auf keinen Fall fehlen dürfen – vom speziellen Suchgeschirr über die richtige Leine bis zur Sicherheitsweste. Zudem erfährst du, welche Extras das Leben von Mensch und Hund erleichtern, damit ihr euch ganz aufs Wesentliche konzentrieren könnt: das gemeinsame Suchabenteuer. Ob kleine oder große Fellnase – mit dem passenden Equipment macht das Trailen gleich doppelt so viel Spaß!
Wer suchet, der findet – und mit der richtigen Ausrüstung findet es sich noch besser! Natürlich kann dein Hund theoretisch auch mit seinem normalen Halsband einer Spur folgen. Aber sowohl für seine Sicherheit und Gesundheit als auch für deinen Komfort lohnt es sich, in ein paar trail-taugliche Utensilien zu investieren. Schauen wir uns an, was in die Mantrailing-Grundausstattung gehört und welche praktischen Helfer sonst noch nützlich sind.

Suchgeschirr – das A und O

Ein gutes Mantrailing-Geschirr ist unverzichtbar. Es unterscheidet sich von Alltagsgeschirren oft durch noch besseren Sitz und Polsterung. Warum überhaupt ein extra Geschirr? Zum einen, weil dein Hund beim Trailen ziehen darf und soll – und ein gut sitzendes Brustgeschirr verteilt den Druck schonend, ohne am Hals zu würgen (Halsband adé, zumindest während der Suche!). Zum anderen wird dein Hund schnell lernen: Anderes Geschirr = anderes Programm. Viele Halter berichten, dass ihre Fellnase schon beim Anlegen des speziellen Suchgeschirrs in den „Arbeitsmodus“ wechselt. Achte beim Kauf darauf, dass das Geschirr robust ist, gut sichtbar (Signalfarben wie Orange oder Neon sind beliebt) und nirgends scheuert. Reflektoren sind ein Plus, falls ihr in der Dämmerung unterwegs seid. Tipp: Einige Trailing-Geschirre haben Aufschriften wie „Mantrailer“ oder es gibt kleine Ansteckschilder – so erkennen Außenstehende gleich, dass dein Hund gerade im Einsatz ist. (Und nein, du musst dafür kein Rettungshund-Team sein – Hobby-Sucher dürfen das ruhig auch tragen!)

Schleppleine – Freiheit auf 5 bis 10 Metern

Die lange Leine ist dein verbindendes Element zum Hund, wie wir in Teil 4 besprochen haben. Typischerweise nimmt man 5, 7 oder 10 Meter Länge, je nach Vorliebe und Umgebung. Wichtig: Die Leine sollte stabil, aber möglichst leicht sein, damit dein Hund nicht unnötig Ballast mitschleppen muss. Viele Trailer schwören auf Biothane-Schleppleinen – ein Material, das aussieht wie Leder, aber synthetisch ist: es verheddert sich weniger, nimmt kein Wasser oder Dreck auf und liegt glatt in der Hand. Aber auch gummierte Nylonleinen oder Leder sind okay – Hauptsache, du kommst gut damit zurecht. Verzichte auf Leinen mit Handschlaufe am Ende (die bleibt nur irgendwo hängen) und wähle nach Möglichkeit eine auffällige Farbe, damit man die Leine auf dem Boden gut sieht. Und denke an deine Hände: Ein paar rutschfeste Handschuhe im Gepäck schützen dich, falls dein Hund mal Gas gibt und die Leine durch deine Finger saust.

Sicherheitswesten & Co. – Sichtbarkeit für alle

Sicherheit geht vor – gerade, wenn ihr in urbanem Gebiet trailt oder an Orten, wo andere unterwegs sind. Eine Warnweste für dich als Hundeführer/in signalisiert: Hier passiert etwas Offizielles (zumindest sieht es so aus). Autos und Fahrradfahrer sehen euch besser, und neugierige Passanten verstehen schneller, warum du mit einem Hund an langer Leine durch die Gegend stöberst. Es gibt mittlerweile speziell bedruckte Westen mit Aufschriften wie „Mantrailing – bitte Abstand halten“ oder ähnlich – super, um ungestörte Arbeitsbedingungen zu schaffen. Auch für deinen Hund gibt es Sicherheitsausrüstung: Leucht-Halsbänder für dunkle Tage oder reflektierende Kenndecken (kleine Hundewesten). Die sind zwar beim Hobby-Trailen kein Muss, schaden aber nicht – vor allem, wenn ihr in der Dämmerung oder Nacht übt. Pluspunkt: Viele solcher Westen kann man personalisieren lassen, z.B. mit dem Namen deines Hundes oder einem coolen Spruch wie „Suchhund im Einsatz“. Das sieht nicht nur schick aus, sondern unterstreicht eure Team-Identität.

Geruchsartikel-Behälter

Ein oft übersehenes, aber hilfreiches Accessoire: Behälter oder Beutel für die Geruchsprobe. Du willst das getragene Sockenstück oder T-Shirt der Zielperson nicht einfach lose in der Tasche rumfliegen haben. Ideal sind Zip-Beutel (ganz simpel) oder kleine dichte Döschen, in denen du den Geruchsartikel bis zum Einsatz aufbewahrst, damit er nicht verunreinigt wird. Einige Mantrailer haben richtige „Geruchsgläser“ oder Dosen – das ist schon high-end. Im Grunde tut’s aber jeder saubere, luftdichte Beutel. Pack am besten immer ein paar frische Beutel ein, falls du mehrere Trails am Stück planst oder den Geruchsträger nach dem Trail wieder einpacken willst.

Belohnungstasche & Leckerlis

Wir haben es oft erwähnt: Leckerlis sind zentraler Motivator. Umso wichtiger, dass sie griffbereit sind, wenn dein Hund erfolgreich war. Nichts ist lästiger, als erst hektisch in der Jackentasche kramen zu müssen, während dein Hund schon “Wo ist mein Keks?” denkt. Abhilfe schafft ein Leckerlibeutel oder eine Gassitasche, die du dir um die Taille hängst. Da passt nicht nur Futter rein, sondern oft auch Handy, Schlüssel, Kotbeutel – eben alles, was man unterwegs braucht. Viele Modelle haben einen Schnellzugriff (Klett- oder Magnetverschluss), sodass du mit einem Griff das Superleckerli zücken kannst, sobald dein Hund sein Ziel gefunden hat. Pro-Tipp: Pack verschiedene Belohnungen ein (z.B. ein paar Lieblingssnacks und ein Spielzeug), um variabel loben zu können.

Wasser Marsch!

Mantrailing ist anstrengend – Nasenarbeit macht durstig. Besonders an warmen Tagen solltest du immer Wasser dabeihaben. Eine faltbare Trinkschale oder Trinkflasche mit integriertem Napf ist perfekt für unterwegs. Gönn deiner Fellnase nach dem Trail ein paar Schlücke (auch während langer Trails kann eine kurze Trinkpause Wunder wirken). Und nicht vergessen: Auch du solltest genug Wasser dabei haben, Teamarbeit macht durstig!

Kleidung & Helferlein für Zweibeiner

Zu guter Letzt: Denk auch an dich selbst. Beim Trailen bist du manchmal abseits der Wege unterwegs – festes Schuhwerk ist Pflicht, damit du sicher über Stock und Stein kommst. Je nach Wetterlage sind regenfeste Kleidung oder Sonnenschutz (Kappe, Sonnencreme) wichtig, denn du bist unter Umständen länger draußen als geplant, wenn die Spur sich zieht. Viele Trailer schwören auf eine Outdoor-Weste mit Taschen (Hundesportweste), wo alles Mögliche reinpasst – vom Handy über Spielzeug bis zur Leine für den Nichtgebrauch. Und falls du im Auto unterwegs bist: Denke an eine Decke oder einen Schonbezug für den Rücksitz oder Kofferraum. Nach einem erfolgreichen Trail sind Hunde gerne mal matschig oder feucht, und da ist es Gold wert, wenn du dein Auto schützen kannst (Stichwort: Handtücher oder spezielle Schutzdecken, sogar Stoßstangenschoner beim Einstieg – sehr praktisch, um Kratzer am Auto zu vermeiden). Kleiner Luxus-Tipp: Im Winter halten Handwärmer oder eine Thermoskanne mit Tee dich als Mensch warm, während dein Hund sucht – ein warmes Herrchen/Frauchen hat eindeutig mehr Ausdauer beim Folgen der Spur.

Mit dieser Ausstattung im Gepäck seid ihr bestens vorbereitet. Natürlich muss nicht alles auf einmal angeschafft werden – vieles hat man vielleicht schon (eine alte Umhängetasche tut es anfangs auch als Leckerlibeutel-Ersatz). Aber du wirst merken: Je tiefer ihr ins Mantrailing einsteigt, desto mehr weiß man gute Ausrüstung zu schätzen. Sie gibt Sicherheit und Komfort und lässt euch voll aufs Wesentliche fokussieren: die Nasenarbeit. Und wenn dann noch alles hübsch personalisiert ist – hey, warum nicht stolz zeigen, dass ihr ein Herz-auf-vier-Pfoten-Team seid?

Im nächsten Teil sprechen wir über Herausforderungen und wie man sie meistert. Denn selbst mit Top-Equipment läuft nicht immer alles nach Plan – doch mit Herz, Humor und guter Vorbereitung ist auch das kein Problem!

Hundesport & Mantrailing Ausrüstung

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