Nicht jeder Trail verläuft wie geplant – und das ist okay! In diesem siebten Teil schauen wir auf typische Herausforderungen beim Mantrailing. Was tun, wenn die Fellnase plötzlich abgelenkt ist oder die Spur verliert? Wie reagierst du, wenn mal Frust aufkommt? Mit einem Schuss Humor, ganz viel Geduld und Liebe zum Hund lassen sich die meisten Hürden locker nehmen. Hier erfährst du, wie du Rückschläge in Erfolge verwandelst und als Team gestärkt daraus hervorgehst.
Auch beim besten Spürhund-Team läuft nicht immer alles rund. Wichtig ist, dich von Herausforderungen nicht entmutigen zu lassen. Im Gegenteil: Jede Schwierigkeit ist eine Chance, zusammenzuwachsen – und später eine Anekdote, über die man schmunzeln kann. Hier sind einige typische Problemchen beim Trailen und wie du sie mit Herz und Humor meisterst:
Ablenkung überall! Dein Hund ist mitten auf der Spur – und plötzlich
Schnüffelstopp. Warum? Ach ja, da war dieses verlockende Mauseloch/neue Hundepipi/Burger-Brötchen am Wegesrand… Keine Panik. Ablenkungen gehören dazu, schließlich hat dein Liebling ein Universum aus Gerüchen in der Nase. Was tun? Gib ihm kurz die Chance, seine Neugier zu befriedigen (ein, zwei Sekunden Schnuppern dürfen sein), und lenke dann freundlich zurück auf die Aufgabe: „Weiter suchen!“ in motiviertem Ton. Du kannst auch sanft in die Suchrichtung gehen, um ihm den Wink zu geben. Wichtig: Schimpfe nicht – für deinen Hund ist der Pommesduft eben gerade ebenso interessant wie die Zielperson. Mit der Zeit lernt er, unwichtige Gerüche besser auszublenden. Und falls er doch mal einer Katze hinterherschielen sollte: Humor bewahren! Statt Vermissten-Alarm gibt’s dann eben kurz Kaninchen-Alarm. Hol ihn zurück ins „Hier und Jetzt“ und weiter geht’s.
Wetterkapriolen und schwierige Spuren
Manche Tage sind einfach verhext – zu viel Wind, pralle Hitze, strömender Regen. Dein Hund müht sich, aber die Bedingungen sind gegen euch. Geruchspartikel verfliegen oder werden weggespült, der Boden ist heiß, die Nase trocken. Unsere Lösung: Passe deine Erwartungen an und erleichtere die Aufgabe. Bei Sturm: kürzere Trails oder im Windschutz eines Waldgebiets suchen. Bei Hitze: langsam gehen, im Schatten bleiben und mehr Wasserpausen einlegen (oder an solchen Tagen lieber nur leichte Schnüffelspiele drinnen machen). Wenn’s mal gar nicht klappt, brich ab und sieh es mit einem Augenzwinkern: Heute wollte der Wettergott wohl nicht, dass ihr jemanden findet. Nicht schlimm – beim nächsten Mal wird’s besser. Dein Hund liest solche Umwelteinflüsse nicht als „Versagen“, also tu du es auch nicht.
Die Spur verliert sich
Oje, dein Hund rennt suchend hin und her, die Nase hoch, dann am Boden – das eindeutige Zeichen: Spur weg! Das kann passieren, z.B. weil die Person ins Auto gestiegen ist oder weil ihr unbemerkt an der Abbiegung vorbeigelaufen seid. Ruhe bewahren! Jetzt nur keinen Stress ausstrahlen. Halt an, gib deinem Vierbeiner ein paar Meter Leine und Zeit, den „Roten Faden“ wiederzufinden. Oft drehen Hunde von selbst um zum letzten Punkt, wo sie Duft hatten. Du kannst ihn auch sanft dorthin zurückführen und neu ansetzen. Klappt es gar nicht, ist das kein Drama: Brich den Trail freundlich ab, lob deinen Hund trotzdem für seine Bemühung und mach vielleicht einen Mini-Suchspaß (z.B. ein Leckerchen im Gras verstecken) als versöhnlichen Abschluss. Nächstes Mal wählt ihr einfach eine einfachere Strecke oder lasst einen Helfer unauffällig Hinweisgerüche (z.B. ein zweites Taschentuch der Zielperson am Weg) auslegen, um die Erfolgschance zu steigern. Schritt für Schritt zurück zur Erfolgsroute!
Motivationstief & Frustmomente
Jeder hat mal einen schlechten Tag – Hunde genauso. Vielleicht ist dein Spürnase heute nicht bei der Sache, trottet lustlos oder gibt nach halber Strecke auf und schaut dich an nach dem Motto „Können wir heim?“. Das kann an vielem liegen: Übertraining, ein anstrengender Tag zuvor, oder die Belohnung ist gerade nicht spannend genug. Was tun? Erstmal Druck rausnehmen. Wenn’s gar nicht läuft, lieber abbrechen und etwas spaßiges machen (Ball spielen, kuscheln – Hauptsache positive Zeit miteinander). Nimm es nicht persönlich und schon gar nicht den Hund “in die Mangel” nehmen – Zwang killt die Motivation. Überlege anschließend, woran es liegen könnte: Braucht dein Hund eine Pause vom Training für ein paar Tage? Oder im Gegenteil mehr Routine, damit er nicht aus der Übung kommt? Manchmal hilft es auch, die Belohnung aufzuwerten – plötzlich gibt’s statt Trockenfutter ein Stück Wiener Würstchen am Ziel, und siehe da: Die Nase arbeitet wieder eifrig. Wenn du selbst frustriert bist, atme tief durch und erinnere dich: Das ist kein Leistungssport mit Pokalen, es geht um eure gemeinsame Zeit. Einmal drücken, lächeln – beim nächsten Mal klappt es wieder besser.
Fehlerquelle Mensch
Seien wir ehrlich, oft sind wir das Problem (zurück zu Teil 4 und dem anderen Leinenende). Vielleicht bist du zu schnell vorausgegangen, hast deinen Hund versehentlich in die Irre geleitet oder ein Kommando im falschen Moment gegeben. Ja, sowas passiert. Die gute Nachricht: Dein Hund nimmt es dir nicht übel. Hunde leben im Moment – wenn du dich ab jetzt richtig verhältst, ist alles im Lot. Also, nimm dich selbst nicht zu ernst. Mach einen kleinen Joke draus: “Upps, da hab ich wohl TomTom gespielt, obwohl du das Navi bist!” Dein Hund spürt, dass du entspannt bleibst, und wird es ebenfalls locker sehen. Lern aus der Sache (wir alle wachsen an unseren Fehlern) und geh den nächsten Trail mit neuer Erkenntnis an. Schätze auch, dass dein Hund so geduldig mit dir ist – schließlich bist du auch nicht perfekt. Ein kluger Spruch lautet: Scheitern ist verzögerter Erfolg. Mit dieser Einstellung wird jeder Patzer zu einer lustigen Anekdote für die Zukunft („Weißt du noch, als ich fast statt Bello die Oma auf der Parkbank gesucht hätte?“).
Am Ende des Tages gilt: Humor und Herz bewahren. Dein Hund macht nichts falsch, um dich zu ärgern – er folgt nur seiner Nase und manchmal seinem Instinkt. Wenn mal was schiefläuft, lache darüber, knuddle deine Fellnase und versucht es später erneut. Gerade diese unperfekten Momente sind es, die euch als Team enger zusammenschweißen. Beim nächsten erfolgreichen Trail wisst ihr beide es umso mehr zu schätzen, weil ihr auch die schwierigen Pfade gemeinsam gemeistert habt.
Im nächsten Teil geht es um „Mantrailing im Alltag“ – wie ihr das Hobby in euer Leben integriert und neue Umgebungen erobert, ohne euch stressen zu lassen. Aber schon jetzt kann man sagen: Egal welche Herausforderung, mit eurer Herzensbindung und etwas Humor werdet ihr sie alle bewältigen!